ein unaufhörliches fallen

als sie zuschlaug, habe ich mich nicht gewehrt, sie zog mir die langen scharfen fingernägel über den rücken, nur bluten soll es nicht, sagte sie und lachte kurz auf, es machte ihr spass mich zu quälen, das konnte ich spüren, ihr atem an meinem ohr, als ich überrascht stöhnte. siehst du, sagte sie und schlug zu. ich rätselte, was ich angestellt hatte und mir fiel mein leben ein, deshalb schrie ich nicht. ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gefiel.

sehen konnte ich sie nicht, aber sie hatte etwas von marie und auch wieder nicht. du hast es gerne, sagte sie nahe an meinem ohr. da bin ich aufgewacht, die stimme, dachte ich, die stimme geht dir unter die haut.

so ein traum wirft dich schon frühmorgens aus der bahn, beim ersten café sehe ich zu, wie blümchen, die weisse katze an einer maus herumzerrt und der himmel zieht sich schon wieder zu.

danach beginne ich aufzuräumen, alle dinge sind  so aufdringlich nah und sinnlos das durcheinander im keller, aus brettern ziehe ich nägel und lege sie beiseite, ich weiss gar nicht, was ich hier soll. ich bin noch immer gefangen im traum, die schläge, die fingernägel in meinem rücken, die stimme, woher kenne ich nur diese stimme. und erst die schamlosen gefühle, so ausgeliefert und wehrlos. ein fallen, ein unaufhörliches fallen hinein in mich selber.

als ich dann doch die morgenzeitung aufschlage, wundert mich gar nichts mehr.

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