trauer ist ein wort, das sich so leicht dahin sagt, in wirklichkeit durchlaufe ich viele gemütszustände, und zwar immer wieder von vorne, es ist nicht nur schmerz oder pein oder enge, dass es dir die luft abdrückt, es ist auch wut, ich schaue mit geschlossenen augen in mich hinein und dort tobt einer (was war an unserm leben nicht gut und wer nimmt sich das recht, es zu zerstören), ich verstehe ihn gut. einer ist zornig, er findet marie nicht, in keiner form, einer verabscheut das blättern in erinnerungsalben, einer sagt trotzig, es ist gut alleine zu sein, einer weint, einer lacht, wenn er an ihr lachen denkt, einer blättert in alten fotos, bis er fast daran erstickt, einer kann nicht von ihrem anblick lassen, einer sehnt sich nach ihrer haut, einer flippt aus und schreit lautlos, einer ist total resigniert, einer möchte nicht mehr da sein, einer möchte leben, er liebt alles um sich herum, einer sagt sich, sie kommt mir in allem entgegen, einer stellt befriedigt fest, jetzt schaut sie meiner seele auf den grund, einer erklärt, liebe vergeht nie, je mehr man davon ausgibt, desto mehr ist davon da, einer will nun ganz anders leben, einer will genau so leben wie bisher, einer fragt sie immer um rat, einer ist ganz auf sich gestellt, einer sucht nach rissen und mängeln, einer findet auch diese gut (wenn sie nur wieder da wäre), einer glaubt an dornröschen, einer an frau holle und einer glaubt gar nichts, einer weiss (er tut nicht nur so) und einer weiss nichts. dass sie nun eine andere form hat und nicht mehr marie heisst: einer findet das völlig normal. der andere schüttelt den kopf.
einer fühlt sich durch geschüttelt. einer winkt ab.
ich schaue verwundert zu. ich lebe, frag mich nicht wie.