ein foto von einem baum

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langsam legt sich die aufregung, ich sitze mit geschlossenen augen am tisch und horche nach innen nach aussen. zuerst: muss gar nichts gesagt werden, keine wörter gottseidank drängen sich auf, wollen nach draussen und keiner muss sie lesen und es ist still. die ruhe eines waffenstillstands, keine inneren spannungen und kein streit zwischen parteien, nur die ahnung einer art gemurmel, einer innerlichsten konsultation, eines fast geheimen austauschs und keine ungeduld.

auf dem schieferdach rumort eine rabenkrähe, scharrt, hört auf, scharrt weiter, ein auto, ein bus fährt vorbei, sonst: stille.

nun von ferne ein flugzeug.

kein besonderer impuls nach irgendwo, bald werde ich aufstehn von hier und meine geschäften nachgehn, das, was man hier halt so tut.

gestern oder war es vorgestern bin ich angekommen, man gewöhnt sich schnell an das hier, es ist durchsichtig. der reisende steht noch am bahnquai, in der flughafenhalle oder steigt meinetwegen schon aus dem taxi und weiss sofort, was hier los ist. was ist von einem binären system schon zu erwarten, dass es die verrücktesten dinge kreiert und irrtum auf irrtum häuft oder dem glück nachrennt und das unglück auf den fersen hat. so komme ich mir vor, frisch gelandet, und ich bin gleich im bild, weiss das meiste und den rest kann ich beobachten, folge den eigenen händen und füssen, dazu allerhand gedanken.

das meiste dreht sich um reine notdurft, darauf gehäuft ein riesiger betrag von unsinn und verrückte gedanken, was alles nötig ist.

es gibt eine pyramide der bedürfnisse, man findet sie in dem wust kaum wieder, aber selbst in den verbiegungen, verrenkungen ist sie sichtbar, während sie anderswo auf dem planeten krasser zu tage tritt, dort ist die elementarste grundlage kaum gewährt, eine dauernde mühselige bewegung, die nicht höher hinaus gelangt, weil andauernd kraft abgesaugt wird und in den regionen, wo sie hingelangt, reine konfusion und fast schon irrsinn.

träume von einer trilogie, ziemlich hoch oben in der hierarchie, wenn anderes, elementares abgedeckt ist wie hier: sinn, bedeutung und aufgabe.

ich weiss nicht, wer mich hergeschickt hat und ich rätsele um die aufgabe. sinn erkenne ich in den einfachen naturdingen, bebauung des landes, werkzeugherstellung, bewegungsmaschinen, sonst viel kokolores, leeres getue und viel gerede um des kaisers bart, eitelkeiten. was ist natur. verwechslungen mit freizeitparks.

ich weiss noch immer nicht, warum ich da bin, delegiert, exiliert oder auf forschungsmission, going native.

ich lasse die eindrücke wirken, vieles ist selbstverständlich und ist es gar nicht. als anthropologe kommt man aus dem wundern nicht heraus (dies ist nun wirklich ein traum, aber ein handfester). und das ist es: forschungsgegenstand? man selber in dieser umgebung, wechselwirkungen, emotionale reaktionen, konditionierungen, notwendigkeiten, wenig freiheitsspielräume sind erkennbar, noch weniger, wenn alles selbstverständlich scheint. die konflikte und kriege aussen deuten auf die inneren hin und diese verursachen jene. teufelskreise. die von allem sonstigen abgeschlossene menschengesellschaft, eingeschlossen in ihre träume, was welt ist. natur ist ein bild auf einer wand, ein foto von einem baum.

plötzlich die einsicht von irgendwoher, ich träume, bin noch gar nicht erwacht.

war ich es schon jemals.

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