es regnet, gestern hat der regen eingesetzt und erst am morgen eine pause gemacht, in dieser: ein fulguranter auftritt der sonne hinter schwarzen wolken, der regen liess sich etwas zeit, dann legte er wieder los und der himmel nun von einem leuchtenden hellen grau und das grün der wiese vor der dunstwand der einzige farbton, der es in sich hat, der horizont beginnt gleich am zaun, hellgrün gelbgrün und dunkel, als sei der regen eigenst dafür inszeniert und die stille.
gestern nacht habe ich meinen (?) roman fertig gelesen und langsam langsam begriff ich, da arbeitet sich behutsam, beharrlich und zäh jemand aus dem schweren stoff einer wunderlichen umgebung heraus, nicht klein zu kriegen, stolz, ironisch (wie sonst dingen beikommen wie den geschilderten), etwas frech, aber, wie schon gesagt, immer elegant (eine fast unausweichliche option) und wird am ende sichtbar (ganz? enfin, sie zeigt sich, soweit sie sich zeigen will, natürlich). emergenz passt als begriff dafür. und da man sie nun kennt, ist auch der ton bekannt, genauer die musik. und das haus und die katze, pardon, der kater, er bringt die sache auf die nötige distanz, die sache? ein leben.
kann man verstehen, dass einige sowas nicht mögen.
ich bin frustriert, wenn eine geschichte aufhört, als enthalte jemand mir sein letztes geheimnis vor, als betrüge er mich darum, als wisse er doch mehr und schweige sich aus, nun definitif, bis er vielleicht eine neue geschichte erzählt und nun das gleiche manöver, als prelle er mich um das wichtigste, als wisse er mehr als ich jedenfalls und nun sitze ich wieder auf meiner ahnungslosigkeit.
nicht er, sie.
und ich war doch so nahe dran, so nah wie nie.
weshalb ich weiter lese, ein völlig hoffnungsloser fall, denn das ende jeder geschichte trifft mich und ich verliere für einen kurzen moment die fassung, das kann sie nicht mit mir machen.
den schluss lese ich besonders sorgsam behutsam langsam, zögere den letzten satz hinaus, lege das buch mehrmals zur seite, nehme es wieder auf, lege es wieder weg …
diesmal, ich gebs ja zu, war ich überrascht, auch frustiert, wie könnte es anders sein, schnöde im stich gelassen, und zugleich, völlig unverständlich: auch befriedigt.
am ende hatte ich eine art epiphanie, so als sei etwas im raum, eine verdichtung der luft, eine einbuchtung.
im ernst.
das war gegen zwölf, da ist alles möglich.
Und die lektüre bis zum schlusssatz: reiner genuss.
Hm, kenne ich…
Die Farben des Himmels am Anfang mag ich sehr, ich hab sie alle gesehen während des lesens!
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