schwellen, grenzen, übergänge

irgendwann schläft man ein. ich sage man, denn ich war nicht dabei. ich lauere auf den moment und denke / jetzt/ aber das ist noch zu früh. es ist wie mit der narkose, irgendwann warst du weg und fragst dich, was ist der letzte eindruck, man schiebt deinen körper hinüber, wohin … das wars dann schon. wie kann man so weg sein. was ist mit der kontinuität? an / aus. mich irritiert das jedesmal, wenn ich dran denke. die unterbrechung kommt im ich-bewusstsein nicht vor.

morgens das wieder auftauchen ist verschieden, man hat das gefühl langsam wieder einzutauchen, fast noch kein ich, die körperwahrnehmung ist vage, nebulös, wolkig, wattig und verdichtet sich/ langsam / allmählich / so auch die bewusstheit, sie nimmt zu.

 

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ich gehe gerne müde herum, verrichte dinge in zeitlupe (so nehme ich es wahr, eine schwere ist darin, eine verlangsamung nach unten), ich zögere das hinlegen hinaus, tue dinge noch so nebenbei, ich möchte das untertauchen genau verfolgen, bis in den halbschlaf, wenn der körper schon inert ist und das bewusstsein es noch mitkriegt, manchmal dauert es die ganze siesta hindurch. ich war nicht ganz weg, ich habe es noch wahrgenommen / wie angehalten alles und still / das aussen fast ausgeschaltet / sehen mit geschlossenen augen / empfinden herab gedämpft / aber vorhanden / ich kriege es mit / wie aus dem augenwinkel.

abends hingegen verpasse ich den moment, nicht einmal die annäherung wird noch erinnert.

kann man da nicht angst kriegen.

um die konsistenz des ich?

jedenfalls lauere ich seither auf den übergang. übergänge überhaupt, schwellen erlebnisse/ man überquert eine türschwelle und steht verwundert in dem raum, was man hier wollte / oder die grenze zwischen drinnen und draussen / jemand bringt mir  in seinem reden den spiegel meiner ängste / deshalb gehe ich jeden morgen gespannt vor die tür, die wärme des hauses noch im rücken und schon die kälte des morgens im gesicht, ein janus des zeitungholens.

oder das schweigen, das plötzlich entsteht, wenn jemand zu reden aufhört. und der andere, statt sofort zu antworten, wird angehalten in dem schweigen, bevor er den mund öffnet.

vor  allem der übergang zwischen leben und tod, und plötzlich weht ein unhörbarer wind und fegt dein leben leer.

Ein Gedanke zu “schwellen, grenzen, übergänge

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