auf ein neues
so sagt man, meint man es auch oder ist es nur das alte, das sich wiederholt bis zum gehtnichtmehr. ich lese, altersweisheit baue auf der erfahrung von verlust, grenze und niederlage. dem muss ich recht geben. aber ich bin keine weiser alter, zu dem man kommt und fragt ihn um rat. und wenn doch? ich würde eine garten sitzung vorschlagen, wir schweigen und erwarten die antwort aus der stille.
heute morgen habe ich mich, aus aktuellem anlass, gefragt, wer das ist, der mit meinem namen durch die gegend läuft (und fährt, velozipedisch), der trinkt, isst, im garten hantiert, schLäft (ebendort), der den clown spielt (mit den enkelkindern), der angst hat (vor sich selber), der lacht, weint (nachts, lautlos, im schlaf und im traum), der marie vermisst, der redet mit ihr, besonders gerne am gartentümpel und die goldfische wutschen herum in schilf und binsen, der die hummeln im gras verehrt und die frösche, der den amseln lauscht wie in der philharmonie, der liebt, der verzweifelt. marie sitzt dabei und lächelt, leicht spöttisch, hast du dich heute noch nicht sortiert.
weltpolitik und politik überhaupt war interessant mit marie, wegen dem gespräch, nun denke ich, in welchen affenzirkus bist du nur geraten, diese scheingefechte, dieses so-tun-als-ob und andere gewalten haben die hand am drücker, maskeraden und karnevalsumzüge, namen wie pleiten und lange gesichter. und dann erst, wenn es in die tiefe geht, finde ich sie wieder, marie, die beweggründe, das, was die welt im innersten zusammenhält, der sphärengesang, enthüllungen können einem den mund verschliessen auf ewig, ich sage kein wort über innere erfahrungen, den wohnungsbau, die immobilienpreise und den laschen wahlkampf, die posen in den sozmedien und die öffentlichen inszenierungen.
dabei bin ich nicht abgebrüht, sondern eher candide, auch was gender und sonstige orientierung anbelangt.
marie wie gesagt, hat zu meinen ewigen fragefeldzügen ein eher spöttisches verhältnis, neuerdings jedenfalls und frauen, sag ich ihr, finde ich anziehender, hast du jemals gezweifelt oder geschwankt, naja, sage ich, es ist doch normal, dass man schubladen nicht so angenehm findet. bei frauen wirft mich schon die stimme um, sage ich, der mund und die augen, die augen vor allem, ich liebe die ironischen augenwinkel.
ansonsten, die sonne und die wolken ziehen, ich ziehe mit.