Es ist unglaublich. Plötzlich ist dieser satz da, kaum habe ich den laptop aufgeklappt und mich gefragt, worüber ich schreiben werde, als stünde das schon fest, nur ich wüsste es noch nicht.
Das gras kann sehr aufdringlich sein, wie die wolken übrigens auch, plötzlich rückt alles so nahe, dabei gehe ich nur durch den park und höre H.J. Schmelzer, Barock, ja was, melancholie, mensch gedenke oder carpe diem und ich bin ganz eingetaucht in die klänge und gleichzeitig, wie gesagt auf einmal, rückt alles so nah, das grün leuchtet, während die musik ins blau hebt, in die wolken und es wundert mich, dass wir auf einem planeten leben, der mit ungeheurer geschwindigkeit durch den raum fegt, aufeinmal, wieder dieses wort, ist alles so einfach und klar, aber keineswegs idyllisch, alles inbegriffen.
Ich schreibe das der musik zu und diesem wachen gehen, hören und sehen vergeht nicht dabei, im gegenteil, es wird lebhafter, plastischer, kräftiger und mühelos klingt alles zusammen, keine konkurrenz um den ersten platz.
Und kein vergessen, kein schön empfinden von dem, was durchwachsen ist. Und ich frage mich in solchen momenten, wo ist Marie jetzt und ich gebe zu, so spinnert bin ich meinetwegen, ich spüre sie hinter mir als kraftschub, ich kann auf sie zählen.
Derartig gestärkt scheint mir vieles möglich und im übrigen merke ich nun, das gespräch ist nicht etwa abgebrochen, es geht weiter auf einer anderen ebene, in einem anderen raum, in mir, aber es läuft keineswegs auf wiederholung hinaus oder auf blosse erinnerung.
Ich empfinde es im übrigen nicht als selbstgespräch.
Irgendwann in den letzten wochen fiel mir plötzlich auf, wieviele dinge mich nicht mehr interessierten, das ipad zählte bei einer gelegenheit die schon längst nicht mehr genutzten apps auf, das machte mich stutzig.
Kann man sich so ohne weiteres zugeben, dass alles andere zutaten waren, dass alles andere nur interessant war wegen dem zentrum, um das alles kreiste.
Und dann ist der satz aufeinmal da, den ich ihr ganz am anfang einmal sagte, ich habe keine besonderen interessen oder alles interessiert mich irgendwie, aber eher am rande, denn das, was mich wirklich interessiert, das bist du. (Seltsamerweise entwickelte ich daraufhin einen haufen von interessen.)
Ungenutzte apps? Und andere sehr genutzt (ich meine die eingebauten, mehr oder weniger mühsam entwickelten), aber andere als davor, ein langsames stetiges erwachen, wie aus einem traum, einem alb grösstenteils, als habe das leben damals aufgehört, aber aussen brach nur das gespràch ab (das leben lebte sich selber weiter) und gespräch das sind auch gesten, blicke und vor allem auch berührungen, schweigen und nebeneinander gehen, durch wälder und städte und hügelan hügelab, und immer neue geistige anregungen, hast du das schon gelesen und dies hier finde ich ausserordentlich interessant und keine scheu und kein respekt vor dem politisch korrekten, aber vor dem selber denken.
das ist wie ein absturz, wenn die stimme nebenan, ganz nah, plötzlich verstummt, die welt wird blind.
lange geht das so, es hört gar nicht mehr auf. es verstört, die welt schrumpft auf das allernächste, das tun ebenso.
bis es sich umkehrt, du tust gar nichts dazu, bis du feststellst:
im innen aber ist das gespräch nicht zu ende, wenn es auch nun ganz anders verläuft, in eine neue gegend, und zuerst vernimmst du fast gar nichts und es ist mehr ein lauschen, nach innen, jedenfalls kein ende, nur der anfang eines aufmerksameren hörens, eines wacheren wahrnehmens und nicht realitätsfern, eher näher daran, weiter, genauer, grosszügiger.
die welt wächst wieder, du vernimmst andere stimmen neben dir, die haben schon länger geredet, du hast sie nur nicht gehört, die welt wacht wieder auf, hat gesichter, hat freundliches, hat schmerz, du bist wieder da, aber woanders. ich weiss gar nicht mehr, wer das sagte, das Ensemble Masques spielte gerade die Sonata No.9 a cinque von Schmelzer.
aber dir ist doch nichts egal, sagt Marie.
Ech entdecken elo réischt deng Artikelen …… do stecht esou‘ vill Liewen dran, obwuels du vum Dou’d schwätz…
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