schattierungen von grau

der das entworfen hat, liebt grau, grauingrau, mit milchigen aufhellungen, schlieren von andeutungen, dass es auch weiss gibt. gab es jemals blau, winterblau und klirrende kälte? es tröpfelt und tropft seit tagen und die dunkelbraunen blätterhäufchen und sprenkel auf dem rasen vermatschen, die terrasse glänzt fahl, aber immerhin spiegelt sich das geländer vage darin.

auf dem baumwipfel rechts im bild (meines fensterausschnitts) hockt eine impertinente elster und wippt mit dem schwanz, wenn sie nicht auf einem der kamine mitten im bild herum spaziert und  äugt.

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die zeitung kommt mir heute morgen auch grau vor, ich meine, nichts fällt mir auf, ausser dem bild der jungen frau, die vor einem jahr gestorben ist.

schnee von gestern, denke ich, aber auch der schnee ist nur eine vage erinnerung an altvergangene tage, ich meine, ordentlich schnee, rollsplitt auf der fahrbahn und an hohlen Gassen abenteuerliche verwehungen. und darüber das winterblassblau und keine wolken.

ist das zuviel verlangt.

marie z. vermummt mit wollschal und im langen wintermantel, bei dem ich immer an stalingrad denken musste,  hat eine rote nase von der kälte mitten in einem makellosen winterweiss, aber das ist auch vorbei.

also studiere ich die schattierungen vom grau am himmel, wenigstens die rabenkrähen sind ordentlich schwarz und schwarzweiss die elster, die gerade aus dem bild verschwunden ist.

es fieselt, nieselt, das fenster voll winziger tupfer, verfliessend, gesprenkelt und  der café heute morgen schwappt in einer roten blümchentasse.

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