kleine bemerkung über wald

vielleicht bin ich nun ganz verrückt geworden, woanders gelandet und wir nennen zwar alle zusammen die dinge noch immer beim selben namen, aber ich tue nur so, als sei dies das normalste der welt und ich glaube doch gar nicht mehr dran, eher, dass dieselben namen eine fundamentale differenz bezeichnen, eine uneinigkeit, was die dinge sind, zum beispiel, was den wald betrifft.

wald, das war vorher schon etwas ganz anderes, wald das war mit marie, lange gänge bald redend bald schweigend, wenn das meiste gesagt war. der wald war uns schon immer wohlgesonnen, das merkt man doch an der gefühlsdifferenz, noch weit draussen, am waldsaum und drinnen, ganz eingetaucht.

ich sage gar nicht gerne, wie es heute war, seit langem war ich wieder allein unter vertrauten bäumen, sonnenflackern an stämmen, schatten und ein glück. ich ertrags nicht lang und wenn ich merke, was für ein glück, bekomme ich angst, es ist gleich vorbei.

aber diesmal ein ganz reines, fast kindliches, wiedersehen mit alten freunden und willkommen. und wo ist marie, fehlt marie nicht. marie, das gebe ich zu, ich habe gleich am anfang gewarnt, marie war nicht weg, sie ging nicht neben mir, sie war aufeinmal überall. Sie war der Wald. dass man sowas nicht lange aushält, so ein gefühl haut einen um, das versteht sich von selber und ich arbeite noch an meiner begabung dafür.


 

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